Bärenhilfe in CHISTY LES

In der Biologischen Station CHISTY LES, auf deutsch "sauberer Wald", werden Braunbärenwaisen groß gezogen und auf ihre Auswilderung vorbereitet. Die Station liegt im Dorf Bubonitsy rund 450 km nordwestlich von Moskau in den tiefen Wädern und Sümpfen der russischen Taiga. Auf der Internetseite https://en.orphan-bear.org/about gibt es umfangreiche Informationen, Fotos und Videos. Wir sind eng verbunden mit der Familie Pazhetnov, jedes Jahr vor Ort und stehen gerne für Fragen zur Verfügung. 232 Bären wurden in den vergangen knapp 30 Jahren erfolgreich aufgezogen und ausgewildert. Momentan ist die Situation schwierig vor Ort, da der Hauptsponsor für das Projekt nicht mehr zur Verfügung steht. Das russische Bärenteam ist deshalb auf Spenden und Sponsoren angewiesen. HIER können Sie helfen! Wir hoffen, dass auch künftig noch viele Bärenwaisen in Bubonitsy groß gezogen werden und ihren Weg in die Freiheit finden.

Eindrücke aus Chisty Les

Die kleinen Bärenwaisen kommen meist im Januar, Februar oder im zeitigen Frühjahr in die Station. Wenn eine Bärenmutter die Höhle verlässt, kehrt sie nie wieder zurück. Meist rufen Jäger in der Station an, das Wissenschaftsteam fährt vor Ort, begutachtet die Bärenwaisen und bringt sie in die Station. In den ersten Tagen und Wochen ist eine 24-Stunden-Pflege erforderlich. Fläschchen geben, den Bauch massieren. Auch ist der Gesundheitszustand der kleinen Bären manchmal kritisch. In kleinen Kisten ruhen die Bärenkinder ähnlich wie in der Höhle ihrer Mutter.

Nach rund drei Monaten Fläschchennahrung beginnen die Bären aus Näpfen zu essen, können selbstständig stehen und spielen im Haus miteinander. Ende März Anfang April ziehen die Kleinen dann in das "den house" um. Um diese Zeit würden Bärenjunge in der Wildnis ihre Höhle verlassen. Im 1,3 ha großen Gehege haben sie genügend Auslauf und werden drei bis vier mal täglich zunehmend mit dem gefüttert, was sie in der freien Wildbahn auch finden.

Mit rund sieben Monaten haben die Jungbären deutlich an Größe und Gewicht zugenommen. Sie haben jetzt auch die Möglichkeit das Gehege zu verlassen und selbst auf Nahrungssuche in den Wäldern von Chisty Les zu gehen. Neben Kräutern, Wurzeln und Beeren sind Insektenlarven ein wichtiger Proteinlieferant für die Winterreserve. In der Regel sind jährlich zwischen 10 und 15 Bärenjunge in der Station und werden auf ihr Leben in der Freiheit vorbereitet.

Nach 8 bis 10 Monaten, von August bis September, ist es dann soweit. Aus den Bärenkindern wurden Bären, die in der Wildnis überlebensfähig sind. Sie werden in der Regel in dem Gebiet ausgewildert, in dem sie gefunden wurden. Davor werden die Braunbären tierärztlich auf Parasiten, Krankheiten etc. untersucht und geimpft. Die Wissenschaftler nutzen moderne Trackingmethoden um den Erfolg der Auswilderung zu beobachten und zu begleiten.